Dicker Stein Dasberg

Dicker Stein Dasberg

Um die Felsbrocken in der Sieg unterhalb des Dasbergs ranken sich einige Sagen, im Laufe der Zeit haben viele Geschichten die Runde gemacht. Eine aus alter Zeit stammende Mär und ein mehr in den Bereich des Aberglaubens gehender Scherz ist, dass derjenige, der die Einladung zu einer Hochzeit ausschlägt, die Steine auf die Höhe schleppen muss...

Fakt ist jedoch, dass am 15. Juni 1836, dem Fronleichnamstag, riesige Felsmassen in die Sieg stürzten und den Fluss auf eine große Fläche aufstauten. Zu dieser Zeit standen die Bauarbeiten für die neue preußische Provinzialstraße, die heutige B62, zwischen Betzdorf und Wissen an. Diese neue Verbindung sollte erstmals das teilweise recht enge Siegtal für den Durchgangsverkehr erschließen und die alte, unwirtschaftliche Poststraße, die sich hoch oben über die Bergrücken dahinzog, ablösen.

Den Bauarbeiten stand am Dasberg ein Felsmassiv im Weg, welches bis in die Sieg hineinreichte. Man trug das Hindernis ab und baute die angefallenen Steine zerkleinert in den Straßen-Unterbau ein. Beim abtragen der Felsmassen entstand allerdings eine Felsnase, deren Festigkeit man offenbar überschäzt hatte. In den Morgenstunden des besagten 15. Juni 1836, riss der Überhang ab und stürzte mit gewaltigem Gepolter zu Tal. Bewohner der umliegenden Orte müssen an ein Erdbeben gedacht haben, so groß waren die Erschütterungen. Die enormen Erdmassen zwangen die Sieg aus ihrem Bett und überschwemmten die Äcker und Wiesen am linken Ufer. Bei den anschließenden Aufräumarbeiten blieben kleinere Felsbrocken am Ufer liegen. Zwei riesige Blöcke, die einen Rauminhalt von etwa 200 - 300 Kubikmetern und 40 - 50 Kubikmetern aufweisen, beließ man in der Sieg. Seitdem sorgen sie immer wieder für Gesprächsstoff und Legendenbildungen.

(Text und Repro: G.Bäumer)